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Einige Zeit war ein archäologischer Park im Gespräch - aber wie so oft in Augsburg scheiterte das an mangelndem Interesse der Stadt und fehlender Bereitschaft, das notwendige Geld in die Hand zu nehmen. Augsburg hat eine lange Tradition darin, seine historischen Attraktionen möglichst unattraktiv zu präsentieren. Das fängt bei den Römern an und hört bei den Fuggern längst nicht auf...
In einem Projekt zur Experimentellen Archäologie, initiiert und betreut von Gregor Weber, Lehrstuhl für Alte Geschichte, soll römische Stadtgeschichte lebendig gemacht und ins Bewusstsein gerufen werden. Das Projekt “Experimentelle Archäologie” verspricht sich neue Erkenntnisse über die Antike, indem es militärische Ausrüstungsgegenstände und Utensilien des Alltags rekonstruieren und erproben will. Zukünftig sollen sich Studierende in Seminaren in Theorie und Praxis mit der Gründungszeit der Stadt Augsburg beschäftigen und die Erkenntnisse darüber publizieren und an Schulen und Lehreinrichtungen vermitteln. Mit diesem Projekt soll Augsburgs Bekanntheitsgrad (Universität und Stadt) gesteigert werden. Außerdem, so erhofft sich Weber, soll dadurch Experimentelle Archäologie eine anerkannte wissenschaftliche Disziplin werden.
„Heute kann man sich schwer vorstellen, wie es bei den Römern wirklich ausgesehen hat“, sagt Koepfer. Im Römischen Museum sehen Besucher zum Beispiel die spärlichen Überreste eines Eisenhelms, wie in Soldaten um das Jahr 16 nach Christus getragen haben. Wissenschaftler haben den Helm genau untersucht und nachgebaut. Und erst in der Rekonstruktion werden viele Details sichtbar: Verzierungen, gefüllte Nieten, der große Helmbusch und die Wangenklappen. „Römische Soldaten waren reich ausgestattet und eine eindrucksvolle Erscheinung“, sagt Koepfer. Das neue Uni-Projekt soll einen Einblick geben, welche Materialien die Römer im Alltag einsetzten. Welche Stoffe trugen sie? Wie haben sie ihre Waffen hergestellt? Das sind für Koepfer spannende Fragen. Die vielen Augsburger Römerfunde werden im Mittelpunkt der Rekonstruktionen stehen.
Das wäre ein toller Aprilscherz: Gruppen dürfen nicht mehr ins Römische Museum. Selten so gelacht. Was wie ein schlechter Witz klingt, ist bittere Wirklichkeit. In einer der ältesten Städte Deutschlands, der ehemaligen Hauptstadt der Provinz Raetien, können Schulklassen keinen Blick mehr auf die einmalige römische Geschichte werfen. Das ist ein Armutszeugnis.
Vergleiche:Dass es so weit kam, ist nicht allein ein Versagen dieser Stadtregierung. Seit Jahrzehnten wird die römische Geschichte Augsburgs sträflich vernachlässigt. Dieses Versäumnis rächt sich jetzt. Die Zustände im Museum in der ehemaligen Dominikanerkirche sind seit Langem miserabel. Die Liste der baulichen Mängel wurde immer größer. Auch die statischen Probleme, die jetzt zur Schließung führten, kamen nicht überraschend. Es war bekannt, dass sich die Situation zuspitzen könnte. Doch die überfälligen Schritte wurden aus Kostengründen von einem Jahr ins nächste verschoben.
Die Toskanische Säulenhalle wird ab Mitte des Jahres als Ausstellungsort für Augsburgs römische Vergangenheit dienen. Das Römische Museum zieht für mindestens ein Jahr in die städtische Immobilie beim Zeughaus – so lange, bis die marode Dominikanerkirche saniert ist.
Rund 3000 römische Münzen fanden Archäologen beim Vincentinum. In den 35 Jahren zuvor waren es im ganzen Stadtgebiet 6000. Unter Lechkies verborgen lagen zudem Schmuckstücke mit Emaille-Verzierung, Schlüssel, kleine Waagen und große Grabsteine – 40000 Fundstücke. Das ist kein Schatz, der die Stadtkasse saniert, aber ein Schatz für die Wissenschaft.
Das Konzept für eine Übergangsausstellung steht inzwischen. Im alten Museumsgebäude ist bislang aber noch nicht viel passiert. Stadt arbeitet an der Planung
Das römische Museum in der Dominikanerkirche ist wegen baulicher Mängel bereits seit vier Monaten geschlossen: Die uralten Ausstellungsstücke sollen das antike Augsburg repräsentieren, sind aber im Moment nicht mehr zu sehen. Nun wurde eine Sonderausstellung „Das römische Augsburg“ durch den Kulturausschuss beschlossen.
Kaiser Octavian Augustus, Namensgeber der Stadt Augsburg, weilt kommendes Jahr ganze zwei Jahrtausende unter den Toten. Daher widmet sich die Übergangsausstellung in der Toskanischen Säulenhalle dem bedeutenden Kaiser und weiteren geschichtsträchtigen Themen aus dem römischen „Augusta Vindelicorum“, der antiken Stadt Augsburg.
Es ist Hochsaison für Städtetouristen. Wenn sich Besucher über die Geschichte Augsburgs informieren wollen, stehen sie allerdings an einem der wichtigsten Museen in der Stadt vor verschlossenen Türen: Das Römische Museum ist seit Dezember 2012 wegen statischer Probleme gesperrt. Zwar laufen nun die Vorbereitungen an, um das Gebäude zu sanieren und ersatzweise eine stark verkleinerte Übergangsausstellung zu zeigen, Augsburgs Römerschätze werden in einer Minimalversion aber erst Anfang kommenden Jahres wieder zu sehen sein.
(...) die Planungen für eine kleine Ersatzausstellung über Augsburgs glanzvolle Zeit als römische Provinzhauptstadt sind angelaufen. Sie soll in der Toskanischen Säulenhalle des Zeughauses zu sehen sein. Vorher muss die Halle aber noch baulich hergerichtet werden.
Unter anderem sei eine neue Beleuchtung nötig, heißt es im Hochbauamt. „Die vorgesehen Mittel werden nicht reichen, das ist absehbar“, sagt Billenstein. Rund 200.000 Euro sind für Umzug und Schau veranschlagt. Letztere soll zumindest einen kleinen Ausschnitt aus der Römerzeit zeigen – vor allem das Alltagsleben der Menschen.
Laut Hahn kann die Ausstellung im Zeughaus frühestens Anfang 2014 eröffnen. Bis das Römermuseum wieder zugänglich sein wird, wird es deutlich länger dauern. Die Sanierung der alten Dominikanerkirche kann erst 2014 beginnen und wird mindestens ein Jahr laufen, sagt Billenstein.
Offen ist auch noch, wie es mit dem Museum weitergeht. Nach der Sanierung des Hauses müsste aus Sicht der Fachleute auch die Ausstellung zeitgemäß präsentiert werden. Dazu wäre wiederum ein Museumsanbau nötig. Dieses Thema ist politisch aber noch nicht entschieden.
Drei Repliken am Predigerberg sollen die Römer erlebbar machen
(...) Die römische Nische besteht aus drei Repliken von Skulpturen, die allesamt in Augsburg ausgegraben wurden: ein Pinienzapfen, der bei den Römern als Grabdenkmal diente und heute das Augsburger Stadtwappen darstellt, eine Steintafel mit der Abbildung eines Ochsenkarrens, gefunden in der Heilig-Kreuz-Straße, und die Statue des Handelsgottes Merkur, die bei St. Afra ausgegraben wurde. Letztere wurde extra für das Projekt neu angefertigt und war durch die Auswahl eines Materials, das den römischen Steinen am ähnlichsten sein sollte, die teuerste. Die beiden anderen befanden sich bereits im Bestand des Römischen Museums, das wegen der notwendigen Sanierung schon seit Ende 2012 geschlossen ist.
Die beiden Informationstafeln geben Aufschluss über den römischen Handelsweg Via Claudia Augusta.
(...) die Tafeln weisen auch darauf hin, was es in Augsburg sonst noch zu entdecken gibt: Zu den schönsten Überbleibseln der Römer zählen die Römermauer am Dom und der archäologische Garten im Äußeren Pfaffengässchen. Mit der römischen Nische ist eine weitere Attraktion hinzugekommen, das auch den Weg zwischen der City-Galerie und der Innenstadt schmückt.
Für die Zukunft fasst Johannes Hintersberger große Pläne ins Auge: Am Pfannenstiel könnte ein Römermuseum entstehen, denn dort wird vermutet, dass sich einst eine römische Handwerkerstadt befand. „Ein Riesenschatz liegt dort begraben,“ schwärmt Hintersperger, erklärt aber, dass die Sanierung des maroden Museums in der Dominikanergasse oberste Priorität hat.
Fast zwei Jahre nach der Schließung des römischen Museums in der Dominikanerkirche scheint festzustehen, dass die Erinnerungskultur der Stadt bezüglich ihrer römischen Gründungsväter nicht mehr in ihr Schattendasein zurück geführt werden soll. Wie es mit der historischen Aufbereitung der ehemalige Provinzhauptstadt Rätiens, Augusta Vindelicorum, weiter gehen soll, ist noch völlig offen. Aktuell stehen sich zwei groß gedachte Konzepte gegenüber: Ein Neubau neben der Klosterkirche konkurriert gegen einen archäologischer Park plus Museumsneubau am Pfannenstiel.
Anfang Dezember 2012 musste das Römische Museum schließen. Die Dominikanerkirche, in der die Dauerausstellung untergebracht war, hat statische Probleme. Seitdem diskutiert die Stadt eifrig, wie mit dem römischen Erbe umzugehen sei. Ein Ergebnis steht bislang aus.
(...) Das Römische Museum bleibt aber geschlossen, die Sanierung wird sich vermutlich bis 2017 hinziehen.
Ein Teil der Dauerausstellung zieht solange in die Toskanische Säulenhalle des Zeughauses um. Die Museumspädagogik hat aus der Not eine Tugend gemacht und bietet im Zeughaus Römerführungen an: „Jeden dritten Samstag im Monat können die Besucher dort in einer halbstündigen Führung einen kurzen Überblick über die Römer in Augsburg erhalten und alles Wissenswerte zu den jüngsten Schäden im Römischen Museum erfahren“ – hoffentlich kein Dauerzustand fürs römische Augsburg.
Danke, das ist gut zu wissen für das FT.
Aus statischen Gründen zieht das Römische Museum aus seiner angestammten Umgebung, der Klosterkirche St. Magdalena, aus. Übergangsweise sind die Römer nun in zweieinhalb Vitrinen im Zeughaus zu finden.
Acht bis zehn Jahre. So lange wird es wohl dauern, bis Augsburg wieder ein Römisches Museum mit einer vollwertigen Ausstellung hat. Denn anstatt die Dominikanerkirche nur zu sanieren und wieder „einzuräumen“, setzt die Stadt jetzt auf ein Neukonzept samt Erweiterung. Übergangsweise wird es eine kleinere Ausstellung in der Toskanischen Säulenhalle geben. Laut Kulturreferent Thomas Weitzel soll sie im Frühjahr 2015 eröffnen.