black_adept
Libertus
Hallo allerseits,
nachdem ich mich ganz kurzfristig dazu entschlossen hatte für 2 Tage mit meinem Sohn nach Rom zu fahren und in diesem Forum dann auch einige Tipps mitgenommen hatte, wollte ich kurz mal etwas davon berichten was wir erlebt hatten.
Meine Hauptbefürchtung war ja, dass meinem Sohn (9 Jahre) das Essen nicht schmecken könnte, so dass ich mich für ein Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs entschieden hatte ( letzte Hoffnung "Gasthof zum goldenen M", falls alle Stricke reißen ).
Hier musste ich glücklicherweise feststellen, dass ihm und mir wirklich wirklich jede Pizza ( ausgenommen die in den Vatikanischen Museen ) hier besser schmeckt als zu Hause. Der Notnagel wurde nur 1x benötigt, als Überbrückung / Wegzehrung bei einem längeren Spaziergang nach Trastevere.
Nachdem dieses erste Problem schon am Anreisetag nicht mehr präsent war, konnten wir uns ganz den Sehenswürdigkeiten widmen. Zurückblickend muss ich sagen - Rom ist für Kinder schon sehr anstrengend und nicht sonderlich erholsam. Und irgendwie sind die Highlights doch recht unterschiedlich - je nach Alter der Betrachters.
Beispiel Vatikanische Museen: Ok ... Die antiken Büsten und Skulpturen haben schon beeindruckt, und die Geschichten, die man dazu erzählen konnte auch (glücklicherweise sind griechische und römische Sagen ja blutrünstig genug um auch heutige Kinder bei der Stange zu halten ). Aber das Beste war, dass alle Sachen mit römischen Ziffern nummeriert waren. Und dass damit ein praktisches Beispiel für ebendiese gefunden war um zu sehen, ob man sie auch lesen kann.
Oder Beispiel Petersdom: Das Highlight hier war weder die Größe oder die Ausstattung des Doms. Oder dass der Papst hier Messen hält. Oder der tolle Blick von oben über Rom. Alles ja ganz nett - aber bei Kommentaren wie "beim nächsten Mal gehen wir aber die Treppen und nehmen nicht den Fahrstuhl", "Schade dass das so kurz war - ich hätte viel mehr Stufen erwartet", "Kannst du etwa schon nicht mehr - soll ich dir Luft zu fächeln?" ist mir klar geworden, dass im Vatikan auch auf anderem Weg schöne Erinnerungen erzeugt werden können.
Aber der Höhepunkt des Kurztrips war (diesmal sogar für Jung und Alt) die Führung am Palatin und Colosseum. Ich hatte nach einer Führung gesucht, welche für Kinder interessant genug ist und war dann hier im Forum irgendwo auf den Namen "RomaCulta" gestoßen. Die Kommentare hörten sich sehr vielversprechend an und die Website machte auch einen hoffnungsvollen Eindruck. Lediglich das Fehlen irgendwelcher Preise hätte mich fast davon abgehalten da mal anzufragen. Aber da ich sonst eigentlich nichts gefunden hatte was bei mir so richtig "Klick" gemacht hatte, entschied ich mich am Samstag morgen einfach mal dort anzurufen und zu fragen ob a) Noch für Montag oder Dienstag eine Führung für Kinder möglich wäre und b) ob ich mir das überhaupt leisten kann.
Offensichtlich wurden beide Punkte positiv beantwortet (falls jemand wissen möchte wie teuer es letztlich war und nicht selber bei RomaCulta anfragen möchte - einfach eine private Nachricht an mich schicken. ) und wir trafen am Montag morgen Fulvio vor dem Colosseum. Und was dann folgte waren 3 Stunden Geschichtsunterricht vom Feinsten. Mein Sohn beschwerte sich nachher zwar, dass er dauernd etwas gefragt wurde (und er sich nicht einfach so berieseln lassen konnte, wie bei den üblichen Führungen, wo man mit 10 weiteren Personen hinter einem Regenschirm herläuft ). Aber irgendwie kann ich mit dieser Kritik leben :~ und er musste trotzdem eingestehen, dass die Führung Spaß gemacht hatte.
Der Vormittag ließ vor unseren Augen die alten Paläste wieder erstehen. Wir wurden zu Archäologen, die im Sand nach Steinen suchten und daraus Schlüsse über Ruinen zogen. Wir fanden antike Graffitti, brachten alten Mosaiken wieder ihre früheren Farben zurück. Wir sahen den Kaiser beim Hippodrom einen Empfang abhalten und die Gäste an den Wasserspielen wandeln. Wir waren im Colosseum und sahen den Löwen und Gladiatoren zu. Einfach klasse.
Und das Niveau der Führung war die ganze Zeit so gehalten, dass ein 9-jähriger gefordert wurde mitzumachen aber sich auch nicht überfordert fühlte.
Falls ich noch mal mit Kind nach Rom fahre - ich werde wieder eine Führung mit RomaCulta machen und kann jedem nur raten einfach mal dort anzufragen ob sie Zeit für einen haben - es lohnt sich.
Kleiner Tipp: Es kann auch nicht schaden, den Kindern vorher ein wenig römische Geschichte vorzusetzen. Und wenn es nur in Form von Asterix oder Filmen ( Gladiator, Ben Hur, .... ) ist. Ich selber werde mal probieren meine alten römischen Sagen als Lektüre anzubieten. Die sind auch in der heutigen Zeit noch spannend und haben genügend Action.
nachdem ich mich ganz kurzfristig dazu entschlossen hatte für 2 Tage mit meinem Sohn nach Rom zu fahren und in diesem Forum dann auch einige Tipps mitgenommen hatte, wollte ich kurz mal etwas davon berichten was wir erlebt hatten.
Meine Hauptbefürchtung war ja, dass meinem Sohn (9 Jahre) das Essen nicht schmecken könnte, so dass ich mich für ein Hotel in der Nähe des Hauptbahnhofs entschieden hatte ( letzte Hoffnung "Gasthof zum goldenen M", falls alle Stricke reißen ).
Hier musste ich glücklicherweise feststellen, dass ihm und mir wirklich wirklich jede Pizza ( ausgenommen die in den Vatikanischen Museen ) hier besser schmeckt als zu Hause. Der Notnagel wurde nur 1x benötigt, als Überbrückung / Wegzehrung bei einem längeren Spaziergang nach Trastevere.
Nachdem dieses erste Problem schon am Anreisetag nicht mehr präsent war, konnten wir uns ganz den Sehenswürdigkeiten widmen. Zurückblickend muss ich sagen - Rom ist für Kinder schon sehr anstrengend und nicht sonderlich erholsam. Und irgendwie sind die Highlights doch recht unterschiedlich - je nach Alter der Betrachters.
Beispiel Vatikanische Museen: Ok ... Die antiken Büsten und Skulpturen haben schon beeindruckt, und die Geschichten, die man dazu erzählen konnte auch (glücklicherweise sind griechische und römische Sagen ja blutrünstig genug um auch heutige Kinder bei der Stange zu halten ). Aber das Beste war, dass alle Sachen mit römischen Ziffern nummeriert waren. Und dass damit ein praktisches Beispiel für ebendiese gefunden war um zu sehen, ob man sie auch lesen kann.
Oder Beispiel Petersdom: Das Highlight hier war weder die Größe oder die Ausstattung des Doms. Oder dass der Papst hier Messen hält. Oder der tolle Blick von oben über Rom. Alles ja ganz nett - aber bei Kommentaren wie "beim nächsten Mal gehen wir aber die Treppen und nehmen nicht den Fahrstuhl", "Schade dass das so kurz war - ich hätte viel mehr Stufen erwartet", "Kannst du etwa schon nicht mehr - soll ich dir Luft zu fächeln?" ist mir klar geworden, dass im Vatikan auch auf anderem Weg schöne Erinnerungen erzeugt werden können.
Aber der Höhepunkt des Kurztrips war (diesmal sogar für Jung und Alt) die Führung am Palatin und Colosseum. Ich hatte nach einer Führung gesucht, welche für Kinder interessant genug ist und war dann hier im Forum irgendwo auf den Namen "RomaCulta" gestoßen. Die Kommentare hörten sich sehr vielversprechend an und die Website machte auch einen hoffnungsvollen Eindruck. Lediglich das Fehlen irgendwelcher Preise hätte mich fast davon abgehalten da mal anzufragen. Aber da ich sonst eigentlich nichts gefunden hatte was bei mir so richtig "Klick" gemacht hatte, entschied ich mich am Samstag morgen einfach mal dort anzurufen und zu fragen ob a) Noch für Montag oder Dienstag eine Führung für Kinder möglich wäre und b) ob ich mir das überhaupt leisten kann.
Offensichtlich wurden beide Punkte positiv beantwortet (falls jemand wissen möchte wie teuer es letztlich war und nicht selber bei RomaCulta anfragen möchte - einfach eine private Nachricht an mich schicken. ) und wir trafen am Montag morgen Fulvio vor dem Colosseum. Und was dann folgte waren 3 Stunden Geschichtsunterricht vom Feinsten. Mein Sohn beschwerte sich nachher zwar, dass er dauernd etwas gefragt wurde (und er sich nicht einfach so berieseln lassen konnte, wie bei den üblichen Führungen, wo man mit 10 weiteren Personen hinter einem Regenschirm herläuft ). Aber irgendwie kann ich mit dieser Kritik leben :~ und er musste trotzdem eingestehen, dass die Führung Spaß gemacht hatte.
Der Vormittag ließ vor unseren Augen die alten Paläste wieder erstehen. Wir wurden zu Archäologen, die im Sand nach Steinen suchten und daraus Schlüsse über Ruinen zogen. Wir fanden antike Graffitti, brachten alten Mosaiken wieder ihre früheren Farben zurück. Wir sahen den Kaiser beim Hippodrom einen Empfang abhalten und die Gäste an den Wasserspielen wandeln. Wir waren im Colosseum und sahen den Löwen und Gladiatoren zu. Einfach klasse.
Und das Niveau der Führung war die ganze Zeit so gehalten, dass ein 9-jähriger gefordert wurde mitzumachen aber sich auch nicht überfordert fühlte.
Falls ich noch mal mit Kind nach Rom fahre - ich werde wieder eine Führung mit RomaCulta machen und kann jedem nur raten einfach mal dort anzufragen ob sie Zeit für einen haben - es lohnt sich.
Kleiner Tipp: Es kann auch nicht schaden, den Kindern vorher ein wenig römische Geschichte vorzusetzen. Und wenn es nur in Form von Asterix oder Filmen ( Gladiator, Ben Hur, .... ) ist. Ich selber werde mal probieren meine alten römischen Sagen als Lektüre anzubieten. Die sind auch in der heutigen Zeit noch spannend und haben genügend Action.