- Rom-Reise
- 17.12.2024-20.12.2024
Audio-Zusatz:
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Dabei war Otto Moser aus Stilfser Brücke erst 5 und Erna 8 Jahre alt, als ihr Vater Michael Josef Moser, vulgo Tischler Sepp, der in Stilfser Brücke in einer Tischlerei arbeitete und einen kleinen Laden betrieb, am 23. März 1944 in Rom das Leben verlor.
Er war einer der 33 Wehrmachtssoldaten des Regiments „Bozen“, die beim Attentat in der Via Rasella getötet wurden. Jahrzehnte später fuhr Otto Moser mit seiner Frau Zilli und den 4 Kindern Silvia, Isolde, Evi und Paul im Nachtzug nach Rom, um die Straße, in der Michael Josef Moser starb, und seine Grabstätte aufzusuchen. „Nie in meinem Leben habe ich mich schlechter gefühlt als damals in der Via Rasella“, erzählt Otto Moser dem Vinschger, dem er auch Einblick in das kleine Tagebuch seines Vaters gewährte. 70 Jahre nach dem Attentat in der Via Rasella und dem Massaker, bei dem am 24. März 1944 in den Ardeatinischen Höhlen 335 italienische Zivilisten als „Sühnemaßnahme“ für das Attentat erschossen wurden, ist es ein seltenes Zeitdokument.
Das Tagebuch beginnt im September 1943. „Am 29. September zu meinem Geburtstag kam ich zur Musterung und wurde für tauglich befunden“, notiert der Tischler Sepp. Er hatte sich nicht freiwillig gemeldet, sondern wurde eingezogen. Seine Einträge erzählen vom konkreten Alltag, von scheinbar banalen und kleinen Geschehnissen. Als er feststellte, „dass mir ein Rasierspiegel, ein Taschenspiegel und mein Tintentegel kaputt ging“, dachte er: „Scherben bringen Glück … und ich hab auch immer ein wenig Glück gehabt.“ (...)
Bei der Ausbildung hieß es: „Still gestanden, Maul halten ... ihr Südtiroler, ihr lehmige könnt ihr’s nicht oder wollt ihr nicht ... möcht bloß wissen, wann ihr einmal Soldaten werdet.“ Der letzte Tagebucheintrag ist mit dem 19. März (hl. Josef) datiert: „... ich bin nämlich 39 Jahr Sepp. Heiliger Josef, hab auch mit uns Armen Erbarmen“.
4 Tage nach diesem Eintrag explodieren in der Via Rasella eine in einem Müllkarren versteckte Bombe und eine Granate. Die Explosionen ereignen sich in der Mitte eines Zuges marschierender Soldaten. Michael Josef Moser gehört zu den Opfern. Mit dem aus Trafoi gebürtigen und später in Prad wohnhaften Ernst Thöni, der ebenfalls mitmarschierte, sich aber nicht in der Mitte des Zuges befand, hat sich Otto Moser später einmal unterhalten. Sein Vater hatte demnach schwerste Verletzungen am Kopf erlitten. – Otto legt jetzt das Tagebüchlein beiseite. Er ist gerührt. „Vom Vater sind mir nur positive Bilder geblieben. Schöne Erinnerungen. Deshalb sage ich auch immer, dass Väter Zeit für ihre Kinder haben und gut zu ihnen sein sollen“, bricht es aus ihm heraus. (...)
Mit Wörtern wie Helden oder Heldentum hat er nichts am Hut: „Soldaten sind keine Helden. Wenn sich diese Bezeichnung überhaupt jemand verdient, sind es die Frauen, die geschaut haben, dass es daheim irgendwie weiter ging.“ Eine dieser Frauen war Ottos Mutter Ursula. (...)
Er habe seit jeher eine tiefe Abneigung gegen Waffen und gegen jede Art von Krieg und Militarismus gehabt. Als er in Rom durch die Via Rosella ging, „übermannte mich eine derart ungute und böse Energie, so dass ich nicht bleiben konnte. Für mich ist das ein unguter Ort, den ich nie mehr sehen will.“ Am Tag danach besuchte er mit seiner Familie die Massengrabstätte auf dem Soldatenfriedhof in Pomezia bei Rom, wo sein Vater ruht: „Der Friedhof, wo rund 26.000 Soldaten ihre letzte Ruhe gefunden haben, war gut gepflegt.“ Den Namen seines Vaters fand er zusammen mit den Namen 5 weiterer Soldaten an einem der Grabsteine. Die Attentats-Opfer waren zunächst in einem Acker in Rom bestattet und nach dem Krieg umgebettet worden, nachdem der ursprüngliche Eigentümer den Acker zurückverlangt hatte.
Gedenkstätte am Ort des Massakers
Hier wurden wir abgeschlachtet
Opfer eines entsetzlichen Opfergangs
Aus unserem Opfertod
erwachse ein besseres Vaterland
und dauerhafter Friede unter den Völkern
Darunter aus Psalm 130, Vers 1, auf Latein und Hebräisch: Aus der Tiefe rufe ich zu dir, Herr
Leuchter mit Evangelistensymbolen
"L'Europa e il mondo siano uniti per battere chi vuole trascinarci in una nuova stagione di terrore", ha detto il neopresidente nel suo omaggio alle vittime della barbarie nazista
Celebrato questa mattina al mausoleo delle Fosse Ardeatine il 71esimo anniversario dell'eccidio in cui furono trucidate 335 persone.
Sergio Mattarella e Frank-Walter Steinmeier l'uno accanto all'altro nel luogo dove i nazisti nel marzo del 1944 massacrarono per rappresaglia 335 italiani. Non era mai accaduto prima, nonostante i 73 anni dall'eccidio.
Das hätte ich nicht gedacht ... na, dann umso besser, dass Steinmeier heute dort war.Es war der erste Besuch der Gedenkstätte durch ein deutsches Staatsoberhaupt.
Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella haben heute gemeinsam den Fosse Ardeatine einen Besuch abgestattet. Es war der erste Besuch der Gedenkstätte durch ein deutsches Staatsoberhaupt.
Fosse Ardeatine, per la prima volta insieme in visita Mattarella e il presidente tedesco - Repubblica Tv - la Repubblica.it
Fosse Ardeatine, visita storica: per la prima volta insieme i presidenti italiano e tedesco - Repubblica.it
Sergio Mattarella e Frank-Walter Steinmeier l'uno accanto all'altro nel luogo dove i nazisti nel marzo del 1944 massacrarono per rappresaglia 335 italiani. Non era mai accaduto prima, nonostante i 73 anni dall'eccidio.
In der Tat sagt der Repubblica-Titel (Artikel und Video): insieme = zusammen/gemeinsam.Es ist zwar vielleicht das erste Mal, dass ein deutsches Staatsoberhaupt (Bundespräsident) gemeinsam mit einem italienischen Staatsoberhaupt die Fosse Ardeatine besucht, aber bereits 1957 hatte Bundespräsident Heuss die Gedenkstätte besucht.
Das hätte ich nicht gedacht
Danke schön für diesen erhellenden Hinweis!
Nach einem langen stillen Gebet am Ort der Erschießungen legte der Papst Blumen an den Gräbern nieder, im Mausoleum sprechen dann der römische Oberrabbiners Riccardo Di Segni und Papst Franziskus ein Gebet. Anschließend trug sich Franziskus ins Gästebuch der Gedenkstätte ein. "Das sind die Früchte des Krieges: Hass, Tod, Rache... Vergib uns, Herr," so die Worte, die der Papst hinterließ.