28.8.489: Die Ostgoten besiegen erstmals Odoakers Truppen

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28. August 489 - Die Ostgoten besiegen erstmals Odoakers Truppen - Zeitgeschichtliches Archiv - WDR.de

Den Auftrag für den Meuchelmord hatte Theoderich vom oströmischen Kaiser in Konstantinopel erhalten. Der wollte den germanischen Stammesführer Odoaker beseitigen, der von seinen Truppen zum König von Italien erhoben wurde, ohne den Kaiser einzubeziehen. (...)

Nach dem Tod Odoakers wird Theoderich zum König ausgerufen. Der war zwar als Eroberer gekommen, der alle Gastrechte brach, handelt nun aber diplomatisch. Er weiß, dass er seine Ziele, die Landnahme und Ansiedlung, nur mit der eingesessenen römischen Elite durchsetzen kann. Die hat ihre politische Macht längst verloren, deren Lebensstil muss Theoderich dennoch respektieren. "Wenn die Eroberer gerade einmal zwei Prozent der Bevölkerung stellen, aber über 98 Prozent der Provinzialrömer herrschen wollen, brauchen sie ein Gespür dafür, was sie der Mehrheit zumuten können. Denn die möchte natürlich ihre Lebensgrundlagen, ihre kulturellen Traditionen, ihr Recht gewahrt wissen", erklärt die Historikerin Epp. Das Gotenreich auf weströmischem Boden wird ein Schmelztiegel der Spätantike. "In den Quellen wird sogar von einer Völkerfreundschaft gesprochen, die die Goten und Römer als Nachbarn begonnen hätten", sagt Epp. Das ehemalige Weströmische Reich erlebt eine späte Blüte, die aber den Tod des Theoderich im Jahr 526 nicht überdauert - weil er keinen männlichen Nachkommen hat.
 
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