Blutiger Karneval: Der Sacco di Roma 1527 - eine politische Katastrophe

tacitus

Magnus
Stammrömer
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Verlagstext:
Für die Ewige Stadt bedeutete der ›sacco di roma‹ eine Katastrophe: Ohne Vorwarnung eroberte und plünderte ein Söldnerheer des allerkatholischsten Kaisers Karl V., zum Teil bestehend aus protestantischen Landsknechten, das Rom der Päpste, welches sich gerade noch im Glanz der Hochrenaissance sonnte. Wie konnte es zu dieser Tragödie kommen? Inwieweit hatten die Akteure die Geschehnisse in der Hand? Und wie beurteilten Zeitgenossen der unterschiedlichen ideologischen Richtungen, wie die Nachwelt dieses Debakel?
 
Eine Neuauflage erscheint am 6. September


Rom befindet sich auf dem Gipfel der Hochrenaissance, als am 6. Mai 1527 ein Heer des allerkatholischsten Kaisers Karl V. die Ewige Stadt stürmt und in der Folgezeit ein regelrechtes Terrorregiment am Tiber errichtet – sacco di roma. Papst Clemens VII. muss nach der Einnahme Roms monatelang in der Engelsburg als Gefangener in seiner eigenen Hauptstadt ausharren. Eine besondere Zuspitzung erfährt das Geschehen dadurch, dass ein großer Teil der kaiserlichen Söldner lutherisch gesinnte Landsknechte sind, die glauben, den Antichrist in Person zu bekämpfen.

Volker Reinhardt, Bestseller-Autor, Stilist von Rang und einer der besten Kenner der italienischen Renaissance, macht aus diesem Stoff ein Meisterstück der historischen Rekonstruktion.



Mit Leseprobe
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine faszinierende Episode der Geschichte und ein böses Beispiel dafür, wie eine Sache völlig aus dem Ruder laufen kann. Ein intriganter Papst, der darüber hinaus seine Truppen aus Geiz entlässt. Eine wilde und siegreiche Söldnertruppe, die vom Kaiser seit Monaten nicht mehr bezahlt wird und als dann noch der charismatische kaiserliche Feldhauptmann Frundsberg einen Schlaganfall erleidet und ausfällt beim Versuch, die meuternden Landsknechte wieder unter Kontrolle zu bekommen und dann der Tod des zweiten Befehlshabers Charles de Bourbon, womit dann endgültig niemand mehr da war, der die entfesselten Söldner unter Kontrolle hätte halten können.
Religion hat dabei nur eine geringe Rolle gespielt. Zwar war ein guter Teil der süddeutschen und tiroler Landsknechte Frundsbergs lutherisch gesinnt aber die mit ihnen anrückenden spanischen und italienischen Söldner waren gut katholisch und haben sich beim Sacco di Roma genauso mörderisch aufgeführt wie die Deutschen.
Das war und blieb währen der ganzen Auseinandersetzungen der Epoche so. Während des Dreißigjährigen Krieges haben viele Soldaten mehrfach die Seiten gewechselt, je nachdem was opportun erschien oder wer besser zahlte, egal welcher Konfession der einzelne Landsknecht angehörte.
Religion war während der ganzen Zeit eigentlich nur ein Vorwand für Machtpolitik. Die Zeit war aus den Fugen.
 
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