Die Rätsel des Topfdeckels

Hallo Asterixinchen,
beinahe hätte ich den Titel überlesen. Nur die Neugier, Topfdeckel in Verbindung mit Deiner Fantasie, ließ mich neugierig werden.
Ja zu dieser Konstruktion gibt es wohl viele Meinungen. In einem archäologischen Werk (liegt irgendwo im Keller versteckt) wird die für mich nachvollziehbare Meinung vertreten, dass es lange nicht möglich war, eine Kuppel komplett zu schließen. Deshalb bildete ein Ring den Abschluss, der die Kräfte gut aufnimmt und weiterleitet, also das statische Problem löst. Selbst noch Michelangelo bei der Peterskuppel und Baumeister anderer Kirchen dieser Epoche greifen die Bauweise auf, setzen aber noch eine Ampel als Abschluss drauf. Meines Wissens lernte man erst in der Barockzeit große Kuppeln mit einem Schlussstein zu schließen.

Noch eine andere nette (wenn auch mit unrühmlichem Ende, von mir nicht auf Wahrheit geprüft) Geschichte zu Hadrians "Kuppeln". Als Hadrian den Bau der Trajansmärkte beobachtete, machte er Trajans Architekten Apollodorus den Vorschlag Kuppeln einzubauen. Er legte ihm dazu auch Zeichnungen vor. Apollodorus wies ihn mit den Worten ab, geh, und mal deine Kürbisse (gut zu erkennen an den Resten des Venere / Roma Tempels auf dem Forum). Anscheinen war Hadrian zwar ein sehr kultivierter aber doch nachtragender Mensch. Er soll später dafür gesorgt haben, dass Apollodorus enthauptet wurde.

Wie gesagt, ich bin weder Historiker noch Archäologe, fand diese Geschichten aber so interessant, dass Sie auch nach 20 Jahren noch aus dem Gedächtnis abrufbar sind.

Gruß Ludovico
 
Danke für den Hinweis.
Leider habe ich dieses Bauwerk, das sowohl künstlerisch, vor allem aber bautechnisch den Experten heute noch Rätsel aufgiebt, nie besuchen können.
Ja, die Kuppel ist geschlossen. Auf Bildern macht die Kuppel der Hagia Sofia auf mich den Eindruck, dass sie in den statisch wichtigen Bauelementen schon von den Erfahrungen des Pantheons zehrt. Es sieht so aus, als würde auch hier ein Ring weit oben in der Kuppel die Kräfte aufnehmen. Darüber wurde allerdings Mauerwerk eingefügt, das die Kuppel schließt. Bautechnik?
Bekannt ist, dass auch die heutige Kuppel mehrfach einsturzgefährdet war und, ähnlich wie beim Pantheon, später mehrfach zusätzliche Stützmauern gezogen werden mussten.
Ganz sicher ist die Hagia Sofia ein Wunderwerk. Sie wird nicht umsonst auch das achte Weltwunder genannt.
 
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