Jörg Ernesti: Geschichte der Päpste seit 1800

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17.12.2024-20.12.2024

Der profunde, durch zahlreiche einschlägige Veröffentlichungen ausgewiesene Kenner der Kirchen- und Papstgeschichte Jörg Ernesti stellt im vorliegenden Werk Papsttum und Päpste seit 1800 vor. Das Buch bietet informative Portraits der 16 Päpste dieser Zeit und schildert die Auseinandersetzungen des Papsttums mit den großen politischen, sozialen und ideologischen Herausforderungen der beiden letzten Jahrhunderte. Ging es den Päpsten bis 1870 noch um die Behauptung ihres politischen Gewichts mit eigenem Staatsgebiet, hatten sie sich danach als "Gefangene im Vatikan" als geistliche Autorität und Angelpunkt eines weltweit mitunter angefochtenen Katholizismus neu zu erfinden. Das 20. Jahrhundert brachte dann die Auseinandersetzung des Papsttums mit den totalitären Ideologien (Kommunismus, Faschismus), den Katastrophen zweier Weltkriege sowie dem umfassenden sozialen und politischen Wandel in Europa und in der ganzen Welt (Ende des Kolonialismus). Mit den Beschlüssen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962–1965) versuchte das Papsttum einen Neuaufbruch für einen zum Teil in Dogmatismus erstarrten Katholizismus und hat seitdem die innerkatholischen Spannungen zwischen Reformern und Konservativen auszutarieren, dabei stets darum bemüht, sich als moralische Größe nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in der sich rasant wandelnden Welt mit ihren zahllosen Krisen zu Gehör zu bringen.

Leseprobe

Aufmerksam wurde ich durch diesen Artikel:

... Kirche abbaut. „Sie darf nicht von einer Person abhängen, sei sie auch noch so charismatisch", sagte Ernesti dem Internetportal katholisch.de am Montag. Einen Papst ohne Ausstrahlung sei heute aber schwer vorstellbar.
 
Zusatz:


16 Päpste gab es seit 1800. Seitdem hat sich naturgemäß viel getan in der Kirchengeschichte. Welchen Beitrag haben die einzelnen Kirchenoberhäupter geleistet? Und welche Entwicklungslinien lassen sich beim Papsttum feststellen? Diesen Fragen ist der Augsburger Professor für Mittlere und Neue Kirchengeschichte, Jörg Ernesti, nachgegangen: In seinem neuen Buch "Geschichte der Päpste seit 1800", das seit diesem Montag erhältlich ist, bietet er Porträts der Päpste und beschreibt die Veränderungen, die das Papsttum in diesem Zeitraum erlebt hat. Im Interview mit katholisch.de erklärt der Experte für Papstgeschichte, warum er ausgerechnet das Jahr 1800 als Startpunkt ausgewählt hat, was das Papsttum und seine Vertreter seither besonders ausmacht – und wirft einen kurzen Blick in die Zukunft.

Frage: Herr Ernesti, Sie beginnen Ihre Darstellung im Jahr 1800 mit dem Amtsantritt Pius' VII. Warum haben Sie sich gerade für dieses Datum entschieden?
Ernesti:
Es gibt eine monumentale Papstgeschichte von Ludwig von Pastor (1854-1928): Er beendet sie mit dem Jahr 1799 und er tut das ganz bewusst. Pius VI. wurde damals als Gefangener der Französischen Revolution in Valence dem Mob vorgeführt und als "Pius der Letzte" verspottet. Zu jener Zeit hat man geglaubt, dass das Papsttum passé sei. Und es war auch nicht ganz einfach, einen neuen Papst, der dann Pius VII. war, zu wählen. Das war eine große Zäsur.
 
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