Studenten als römische Gladiatoren

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Attacke, Gladiatoren!: Studenten spielen römischen Überlebenskampf - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - UniSPIEGEL

"Die Gladiatur war kein wildes Abschlachten, sondern ein Kampfsport", betont Josef Löffl vom Lehrstuhl für Alte Geschichte. Mit seinem Seminar will der Wissenschaftler die "enorm großen Forschungslücken" auf diesem Feld schließen: "Wie ernährt man einen Gladiator? Wie trainiert man ihn? Was passiert mit der Psyche dieser Menschen, wenn sie vor ein paar tausend Leuten stehen? Was kriegt dieser Gladiator mit unter seinem Helm?"
Löffl ist ein leidenschaftlicher Ausprobierer, Wissenschaft ist für den Regensburger Dozenten nicht nur distanzierte Bibliotheksarbeit. Er stürzt sich im Dienste der Forschung gern kopfüber ins archaische Abenteuer und erlebt nach, wie das damals so gewesen sein könnte. 2008 stapfte er deshalb als Centurio - mit neun studentischen Mitläufern - schwitzend und stinkend in einer 35-Kilo-Rüstung den römischen Limes entlang; vier Jahre zuvor ruderten er und seine Mitstudenten auf einer spätrömischen Galeere die Donau entlang.
Antworten auf die Fragen nach dem Gladiatorenleben erhofft er sich von seiner Idee, Sportstudenten und Kampfsportler mit der originalgetreuen Ausrüstung zu konfrontieren. "Die denken in Dimensionen der Trainingslehre, der Verletzungsgefahr", sagt Löffl - während er sich als Historiker vorrangig für Herkunft und Alter der Waffen interessiere. Die Ausrüstung für das Seminar ist nach historischen Vorlagen nachgebaut worden: von einer Firma und einem Waffenschmied, der schon vorangegangene Projekte der experimentellen Archäologie an der Uni Regensburg begleitet hat.

Vergleiche:
http://www.roma-antiqua.de/forum/rom_31/in_kettenhemd_tunika_legionaer_selbstversuch-9220/

Zusatzlink:
http://www.dnews.de/nachrichten/wissenschaft/200816/uni-bildet-gladiatoren-21-jahrhunderts.html
 
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Ellingen: Römische Gladiatoren im Anmarsch

Im August tritt die Gruppe die historische Zeitreise an römischen Originalschauplätzen an: Zwei Wochen lang wird das Gladiatorenteam in der Nähe eines Amphitheaters in Carnuntum bei Wien ein Lager aufschlagen. Der Archäologiepark zieht gerade im Sommer viel Publikum an. Die durchtrainierten »Römer« werden dort regelrecht kaserniert, tragen die typische Kleidung und ernähren sich auch wie ehedem die altertümlichen Kampfsportler: Bohnen in jeder Form dominieren den Speisezettel.

Mitte August zieht der gesamte Tross dann nach Ellingen bei Weißenburg um und schlägt die Zelte im Schatten des Wachturm-Nachbaus am Limes auf. »Wir machen das, damit die Gladiatoren keinen Lagerkoller kriegen«, erklärt Projektleiter Josef Löffl. Er hat die Verantwortung dafür, dass die Probanden bei Laune und bei der Stange gehalten werden: Im Rahmen des sportwissenschaftlich-historischen Projektes sollen immerhin sieben Diplom- und Abschlussarbeiten entstehen. (...)

Auch die nichtwissenschaftliche Zivilbevölkerung hat etwas von dem ungewöhnlichen Forschungsprojekt: Vom 16. bis 29. August ist das Gladiatoren-Lager bei Ellingen für das Publikum geöffnet. Selbst die Helme können ausprobiert werden - den richtigen Kopfumfang vorausgesetzt.

Und wem das römische Alltags- und Legionärsleben es dann angetan hat, der kann auch eine Fahrt mit dem nachgebauten Galeeren-Segler auf der Naab bei Regensburg unternehmen, allerdings nur nach schriftlicher Anmeldung und Anfrage beim Lehrstuhl für Alte Geschichte (Universitätsstraße 31, 93053 Regensburg). Ein solcher Trip auf dem Donau-Nebenfluss ist aber nur möglich, wenn sich Gruppen um die 15 Personen dafür anmelden. Denn rudern müssen die Teilnehmer selbst.
 
Aktueller Link:

Gladiator Florian Gartner: "Wie die Trojaverfilmung mit Brad Pitt" | Frankfurter Rundschau - Wissen & Bildung

Im Trainingsplan steht auch der "Achillessprung". Was ist das?

Der funktioniert tatsächlich wie in der Trojaverfilmung mit Brad Pitt: In einer Zweikampfszene läuft Achilles an, springt hoch und setzt den Gegner mit einem Stich zwischen Hals und Schulter schachmatt. Wir dachten alle: typisch Hollywood, das klappt doch nie. Aber es funktioniert - wenn man lange übt und hoch genug springen kann. Das schaut sehr athletisch aus und ist gut fürs Publikum.
 
Aktueller Link:

Wenn Studenten zu Gladiatoren werden - Wochenblatt Verlagsgruppe GmbH - Die Zeitung für alle

Nach einer intensiven, fünfmonatigen Vorbereitung geht es für sie und ihr Betreuerteam ab Sonntag, 1. August, auf nach Österreich. In dem dortigen Amphitheater des archäologischen Parks Carnutum in der Nähe von Wien werden sie vier Wochen lang essen, trinken, sich kleiden, wohnen und kämpfen wie ihre antiken Vorbilder vor 2.000 Jahren.

Fotostrecke mit 41 Bildern
 
Hm. Nach neuesten Untersuchungen an Skeletten in Capua waren die Gladiatoren nach heutigen Maßstäben außerordentlich wohlgenährt. Zumindest die Verpflegung muss also hervorragend gewesen sein. Ob ihre neuzeitlichen Nachfolger das auch nachahmen wollen ?
 
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