Verkehrssünder Ignazio Marino

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Marino nei guai per 8 multe non pagate

Ignazio Marino steckt in Schwierigkeiten: Insgesamt 8 Strafzettel (im Wert von rd. 600,- €) soll der erste Bürger der Stadt nicht bezahlt haben. Ist er damit nun auch deren erster Verkehrssünder? :~
Hauptsächlich handelt es sich um ZTL-Verletzungen (ztl = zona a traffico limitato) - nein, nicht mit seinem Fahrrad :] begangen, sondern mit einem roten Panda.
Auch steht der Vorwurf im Raum, Marino habe sich in diesem Zusammenhang als "Hacker" betätigt.

Für dieses "Multagate" verlangt Senator Andrea Augello (Popolo della Libertà bzw. Mitte-Rechts-Bündnis) den Amtsverzicht. Marinos Parteifreunde halten dagegen, der Bürgermeister sei hier lediglich zur Zielscheibe einer politischen Attacke geworden.

Nun, dass er Letzteres jedenfalls auch sein dürfte, lässt sich vermutlich kaum ernsthaft bestreiten ... :lol: :twisted: :~

Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.
 
Wieso zahlt er die Strafzettel nicht einfach - so schlecht werden die römischen Bürgermeister-Diäten doch wohl nicht sein...???
 
Nun, halt nicht mit einem Privatfahrzeug bzw. außer Dienst, denke ich.

Aber vielleicht denkt er sich ja, dass er überhaupt niemals "privat bzw. außerdienstlich" in Rom unterwegs sei, und zahlt darum nicht?

Trotzdem würde ich an seiner Stelle diesen Betrag (auch meiner Ansicht nach kann der einem Mann mit seinem Gehalt nicht wirklich wehtun) einfach begleichen schon aus der Erwägung heraus, dass ich mir diese politische Blöße nicht würde geben wollen.
 
Nach vehementem Druck aus Öffentlichkeit und Opposition hat der Bürgermeister von Rom, Ignazio Marino, für aufgelaufene Strafzettel mehr als tausend Euro nachgezahlt. "Ich habe meine Strafzettel bezahlt, auch wenn ich es nicht hätte tun müssen", sagte Marino am Dienstag im Stadtrat.
"Ich bin Opfer von Irrtümern, aber ich bitte um Verzeihung", fügte er hinzu. Weitere Erklärungen folgten nicht, auch wenn die Opposition lautstark Marinos Rücktritt forderte. Dessen roter Kleinwagen war zuletzt im Internet auf zahlreichen Bildern zu sehen gewesen - in verschiedensten Parkverbotszonen stehend.
 

Martin Zöller über das ungeliebteste Auto in Rom: DIE SPINNEN, DIE RÖMER: Panda allein zu Haus - badische-zeitung.de

Denn Roms Bürgermeister hat nun zwei Monate seinen roten Fiat Panda geparkt, ohne eine Parkerlaubnis zu haben – längst war die schon abgelaufen. Doch weil Ignazio Marino sein Auto im Wahlkampf derart aufdringlich als Symbol für die eigene Bescheidenheit und Normalität ins Rampenlicht stellte, dass es schon als heimliche First Lady galt, deshalb also ist genau dieser rote Panda stadtbekannt. Und natürlich auch den Politessen/Polizisten, die allen anderen Autos ohne Parkerlaubnis Strafzettel gaben – nur dem Promi-Panda nicht.

Natürlich passierte dann das, was der fortschrittliche Italiener vielleicht einen "Tornado di Merda" nennen würde, gäbe es dafür nicht bereits das neudeutsche Wort Shitstorm: Ob im Internet oder ganz real auf den Stufen zu seinem Amtssitz, dem Capitol: Rücktrittsforderungen, Buh-Rufe, Plakate und in die Kamera gehaltene Zettel mit Anti-Marino-Parolen. Und, ebenfalls erwartbar, eine Erklärung des Bürgermeisters: "Ich habe 1052,21 Euro nachgezahlt und trete nicht zurück."

Ignazio Marino will den Fall offenbar aussitzen, auf welchem Sitz auch immer. Das ist die eigentliche Tragik: Die Gefühle seines roten Pandas tritt er dabei mit genau den Füßen, die er jetzt auf seine Fahrradpedale setzt. Denn in der offensichtlichen Absicht, nicht mit dem inkriminierten Auto gesehen zu werden, fuhr Ignazio Marino von der Stadtratssitzung mit seinem Fahrrad zum nächsten Termin, zuvor aber erst einmal in einen Kameramann. Die Schadenfreude bei unserem kleinen roten Freund an der Hauswand in der Via di Santa Chiara kann man sich vorstellen.
 
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