Werden die fliegenden Händler immer mehr?

pecorella

Caesar
Stammrömer
Da ja nun einige von uns in den letzten Wochen in Rom waren, auch an euch mal die Frage:
Habe nur ich den Eindruck, dass sich die Zahl der illegalen Händler erhöht hat.

Was mir ganz extrem auffiel war eine riesige Schar von mindestens 50 Händlern vor dem Pantheon, die Unmengen von Handtaschen aufgebaut hatten. Es war einfach unmöglich das Pantheon ohne sie zu fotografieren. Gleiches auf der Piazza Navona. Irgend ein fliegender Händler stand grundsätzlich vor den Brunnen fotogen im Weg ;)

Ebenso auf der Spanischen Treppe:
Alles in allem machte die Spagna an diesem Tag einen ehr trostlosen Eindruck. Trotzdem nehmen wir auf einer schattigen Stufe Platz um uns auszuruhen. Leider steht hinter uns einer dieser fliegenden Händler und wirft im Sekundentakt irgend so ein Gummitier auf den Boden, das jedes Mal ein quiekendes Geräusch macht. So nach der dreißigsten Wiederholung hatte ich durchaus eine Idee was ich jetzt gerne mit Gummitier und Händler anstellen könnte. Natürlich war meine Idee nicht nett und der arme Händler hätte auch ein ähnliches Geräusch wie das Quietschetier von sich gegeben, aber da dies mir die Bekanntschaft der Carabinieri eingebracht hätte, verzichte ich lieber.
.


Drum, habe nur ich den Eindruck, dass es schlimmer geworden ist?

Im Gegensatz zu anderen Besuchen habe ich dieses Mal nämlich eines nicht gesehen, die Carabinieri. Von daher könnte es natürlich sein, dass es immer mehr werden.
 
Zuletzt bearbeitet:

Na ja, ich empfand Rom überhaupt viel voller als sonst im Mai!

Mehr Touris - mehr Händler. :(
 
M.E. ist es aber durchaus nicht nur diese saisonale Gleichung "mehr Touris - mehr Händler". Sondern, und das sagen die Römer auch selbst: "sempre più extracomunitari" :? ... und ein "Betätigungs-Schwerpunkt" derselben liegt nun mal auf diesem Straßenhandel.

Jeder einzelne kann einem als Mensch nur leid tun ... aber in ihrer Masse sind sie die reinste Brunnenpest.
 
Ja, es waren sehr viele zu sehen. Aber es ist immer noch so, dass sie sekundenschnell verschwinden sobald sich Ordnungshüter nähern. Erlebt haben wir das diesmal aber nur einmal, auf dem Weg zum Trevibrunnen.

Da ich sie möglichst nicht beachte, fallen sie bei mir auch nicht so sehr auf. Lediglich mit einem besonders penetranten Rosenverkäufer habe ich mich auf der Piazza del Popolo angelegt. Nachdem ich ihn, wohl auch unhöflich angebrüllte habe, zog er sich laut meckernd zurück und umkreiste uns ab da in einem größeren Abstand.
 
Jeder einzelne kann einem als Mensch nur leid tun ... aber in ihrer Masse sind sie die reinste Brunnenpest.

Das allerdings Gauki, ein schönes Leben ist es ja nun nicht und die Strukturen, die es sicherlich auch bei den Händlern gibt, möchte ich lieber gar nicht erst kennen lernen.

Wobei sich die Chancen des Einzelnen - wenn auch verbotenerweise - etwas zu verkaufen meiner Meinung nach erhöhen würden, wenn es eben nicht so viele wären.

So sind jedenfalls die meisten einfach nur von ihnen genervt.
 
Da ich sie möglichst nicht beachte, fallen sie bei mir auch nicht so sehr auf.
Ebenso ist es bei mir. Aber dennoch - oder gerade darum vielleicht - kam es mir zu Bewusstsein, dass ich meinen Nicht-Beachtungs-Pegel diesmal steigern musste.
Und außerdem natürlich, wie schon geschrieben, kam das Thema für mich ja auch am Rande von Gesprächen mit Eingeborenen :twisted: vor.
 
Ganz schrecklich fanden wir letztes Jahr die Verkäufer von irgend welchen komischen "Gummispielzeugen", die man auf den Boden schmeißt und dann ätzende Geräusche von sich geben:x
 
Ich persönlich hatte auch den Eindruck das mehr Straßenhändler da waren.
Aber in den vergangenen Jahren wurde man (bzw. ich) mehr angesprochen oder sogar bedrängt (vor allem zum Sockenkauf):?;).

Dieses Jahr war es bei mir und mit meiner Tante nicht so schlimm,
vielleicht habe ich es auch geschafft ignoranter zu sein.

Meine Tante war doch sehr erstaunt, dass es an dem Tag an dem es regnete und wir keinen Schirm dabei hatten, plötzlich wie aus dem Boden gestampft die Schirmverkäufer auftauchten.

Und ich muß gestehen dass sie einen gekauft hat da sie sehr viel Wert auf ihre Frisur legt.:D

Na mal sehen wie lange er hält, in diesem Sinne einen regenfreien Tag heute an Himmelfahrt...
 
Es nützt nichts sich aufzuregen. Es werden noch sehr viel mehr werden, solange das Problem durch Europa nicht mit politischen und ökonomischen Mitteln in Afrika selbst gelöst wird.

Gruß
tacitus

(der im Threadtitel zuerst "Werden die fliegenden Holländer immer mehr" gelesen hatte ...)
 




... denn diese "fliegenden Holländer" sind ganz entschieden ein Einsatzgebiet für den m.E. potentesten Smiley in der Sammlung. 8) :thumbup:



Es werden noch sehr viel mehr werden, solange das Problem durch Europa nicht mit politischen und ökonomischen Mitteln in Afrika selbst gelöst wird.
Genau so verhält sich das. :nod:

Wobei es aber natürlich auch die beste und vernünftigste Politik schwer hätte (Konjunktiv!), gegen die Macht der Großkonzerne anzukommen, denen an der Erhaltung des Status quo gelegen ist. :evil:

Desgleichen übrigens auch unzähligen einheimischen kleinen und großen Machthabern - also in Afrika.
 
Hallo SPQR und Gaukler,

nein so einen schönen (besonders grünen) Schirm hat sie sich nicht gekauft....8)

Aber ist die Frisur erst ruiniert lebt es sich ganz ungeniert.

P.S. Bin im Moment durch private Umstände weniger im Forum und trau mich nicht zu zitieren obwohl mir Gaukler das so schön erklärt hatte :blush:
 
Ich hab auch das Gefühl, dass es mehr fliegende Händler geworden sind.

Vor allem sind es nicht nur die "Ausländer" (Afrikaner, Araber etc.), die vermehrt überall auftauchen. Es gibt auch immer mehr Italiener, die wohl gezwungenermaßen sich etwas dazu verdienen müssen.

Vor allem in der Via della Lungaretta ist es mir aufgefallen, dass sich das Straßenbild ein wenig verändert hat - und wie viele "Einheimische" sich mit selbst gemachtem Schmuck o.ä. etwas dazu verdienen wollen oder müssen.

Aufdringlicher sind die fliegenden Händler aber nicht geworden - so wenigstens mein Eindruck.

C
 
Was mir ganz besonders auffällt; wenn man überhaupt mal einen Blick auf das Angebot wirft, werden die meisten Händler sofort dermaßen aufdringlich, dass ich sofort das Weite suche.

Ich habe keine Ahnung, warum, denn im Grunde würden sie mit Sicherheit das ein oder andere Geschäft machen, wenn sie die Leute erst mal in Ruhe schauen lassen.
 
In den vergangenen Tagen habe ich immer wieder beobachtet, dass die Händler auch in den Außenbereichen von Restaurants nach Kundschaft suchen. Meistens wurden sie sofort von den Kellnern vertrieben.

Besonders nervig und aufdringlich finde ich die indischen Händler vor San Giovanni in Laterano. Wie schon oben erwähnt, tun sie mir auch leid. Ich habe mal vor Jahren im TV einen Bericht gesehen, der die Lebensbedingungen der fliegenden Händler näher beleuchtete. Da ist schon viel Not.
 
Besonders nervig und aufdringlich finde ich die indischen Händler vor San Giovanni in Laterano.
Richtig, das habe ich ganz genau so ebenfalls erlebt: Da - und nur da! - war das Ignorieren schon nicht ganz leicht. Man muss die Leute schon fast "über den Haufen rennen", so stellen sie sich einem in den Weg.

In Verbindung mit dem, was Pecorella schrieb ("die Leute erst einmal in Ruhe schauen lassen"), belegt das natürlich: Da werden Menschen auf die Rombesucher gehetzt, denen man vorher nicht mal ein Minimum an "Verkaufsstrategie" bzw. auch nur halbwegs rationalem Verhalten nahegebracht hat. Und außerdem frage ich mich all' die Jahre hindurch schon: Wer profitiert wirklich davon? Und auf welche Weise?`Denn die "Verkaufserfolge" dürften doch minimal sein.
 
Zurück
Oben