Rom mit Sohn (8), 12.-19. April 2025

Wir haben Erfahrungen, da wir mit unseren damals noch kleinen Kindern (erstmals mit einem dreijährigen) des öfteren Rom besucht haben. Man muss da in der Tat aufpassen, das Programm nicht zu überfrachten. Wir haben damals die Highlights besucht (Kolosseum, Petersdom, Forum), haben Spielplätze schmerzlich vermisst und es je nach Wetterlage stets vermieden, die Kinder durch lange Fußmärsche zu ermüden, da sie dann sofort quengelig werden. Mal davon abgesehen, ob man die Via Appia gut mit Fahrrädern befahren kann oder nicht (da gibt es offenbar verschiedene Meinungen) würde ich diese Gegend für ein Kind als nicht sonderlich geeignet ansehen. Das Grabmal der Caecilia Metella, der Zirkus des Maxentius hat die meinigen nicht interessiert und die Katakomben von San Sebastian - nun ja, es kommt da sehr auf das Kind an, ob es sowas toll findet oder eher gruselig. Wir waren da übrigens zu Fuß unterwegs nach Busfahrt dort hinaus und habens nicht wiederholt. Aber wie gesagt, das kommt auch stark auf die Kinder an. Gemäldegalerien aller Art haben wir unbedingt vermieden, das Gedränge in der Sixtina war so groß, dass unsere Tochter da fast geheult hätte. Der Trevibrunnen (damals noch nicht so überlaufen) und der Vier-Flüsse-Brunnen auf der Navona haben sie dagegen fasziniert und seltsamerweise neben dem Forum auch der Circo Massimo, auch wenn das eigentlich nur eine Wiese ist. Die Cestius-Pyramide war auch was Nettes und dann natürlich die Eisdielen und hier insbesondere Fassi in der Via Principe Eugenio. Da mussten wir eigentlich täglich zum Abschluss hin. Allerdings war unser Hotel da auch in der Nähe. Und dann durchaus ausgiebige Essenspausen zu Mittag. Egal ob mit Ausblick oder ohne .In Anbetracht der mitunter wahnwitzigen Preise für Softdrinks haben sie auch Wasser (mit Kohlensäure) akzeptiert, solange es auch Dessert gab.
 
Aber wie gesagt, es hängt alles davon ab, wie das Kind drauf ist und wie es generell veranlagt ist. Es gibt tatsächlich Kinder, die sind durch Asterix oder sonstwas derart Römer-gepolt, dass sie jeder antike Stein fasziniert und es gibt welche, die erschreckt jede Großstadt und alles, was nichts mit Harry Potter zu tun hat, ödet sie maßos an. Auf jeden Fall spannend, wie der Deinige reagiert.
 
In meinen Augen verkörpert sowohl dieser als auch der vorangehende Beitrag eine unter jedem Aspekt ausgewogene Einschätzung.
 
@ColleMarina: Ja, das hatte ich auch schon in Betracht gezogen...

@Nihil und Gordian: Vielen Dank für das Einbremsen, wenn hier bei mir die Pferde durchgehen! Da habt Ihr selbstverständlich völlig recht und (bei weitem nicht nur) das ist wirklich Gold wert an Eurer Hilfe bei der Reiseplanung. Ich darf hier mein Ein-Männlein-Publikum nicht aus dem Blick verlieren :) - gar nicht so einfach, bei so vielen schönen Kirchen! Aber ich habe ja noch ein bißchen Zeit, um zur Vernunft zu kommen, und ich sehe schon, es wird darauf hinauslaufen, die Vatikanischen Museen und die domus aurea zu streichen - mindestens. Den "Kirchenkram" liebe ich natürlich ganz besonders und hoffe natürlich, dass goldene Mosaiken und Cosmatenböden und barocke Pracht auch einen Achtjährigen erreichen, aber das darf dann wohl wirklich nur sehr dosiert eingesetzt werden.

Unverzichtbar und mit spannenden Geschichten auch für ein Kind zu garnieren wären m.E.:

(1) Petersdom
(2) Santa Maria in Trastevere
(3) Santa Maria Maggiore
(4) San Clemente
(5) San Ignazio

(6) Santa Maria sopra Minerva nimmt man ja beim Pantheon mit.

Und (7) Santa Maria in Cosmedin wegen der Bocca della Verità, offenbar Pflichtprogramm für Kinder.

Ich liebe (8) Santa Prassede und (9) Santi Quattro Coronati und (10) Il Gesù...

Das wären also 5 bzw. 7 bzw. 10 Kirchen. Zu viel auf 6 Tage verteilt?

Und herzlichen Dank auch an @Gaukler für die Überlegungen zur Via Appia!

Welche Kinderführung bei Romaculta würdet Ihr nehmen? Oder dort bitten, eine etwas anzupassen an die eigenen Wünsche?
 
Tut mir leid, Dich schon wieder ein wenig einbremsen zu müssen. Für meine Kinder wären das viel zu viele Kirchen gewesen. Der Petersdom, Santa Maria Maggiore (damit verbinden evt. Santa Prassede ; wenn Ihr eins von den Hotels in unmittelbarer Nähe nehmt), San Clemente (da nahe beim Kolosseum) und dann noch S, Maria in Cosmedin wegen der Bocca della Verita, denn das ist für Kinder aus welchen Gründen auch immer stets ein unverzichtbares Highlight, Mit dem Rest überforderst Du den Kleinen. Natürlich sind das alles hochinteressante Kirchen, aber bei Gott nicht für einen Achtjährigen. Ich hätte noch Pietro in Vincoli mitgenommen, weil das doch nahe am Kolosseum liegt und der Moses mit den Hörnchen von Michelangelo für die Kinder lustig war. Aber 10 Kirchen ? Du musst wissen, was Du Deinem Buben zumuten kannst und willst aber mir scheint das zu viel ,Viel zu viel. Vielleicht noch eine Kirche mit einem tollen Kreuzgang, wo man ein bisserl langrennen kann ?
San Giovanni in Laterano ? Wenn es denn noch eine Kirche sein sollte. Aber prinzipiell wären das m.E. selbst für einen erwachsenen Erstbesucher von Rom zu viele Kirchen. Für ein Kind erst ?
Was mir noch einfällt. Die Katzen an der neu hergerichteten Ausgrabungsstätte am Largo Argentina. Nicht wegen der historischen Bedeutung. Wegen der Katzen. Kinder sind begeistert, Katzen zwischen den Ruinen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wird ja so sein, dass ihr mit Kolosseum, den Vatikanischen Museen und der Kinderführung schon 3 zeitlich feste Termine habt. Dazu käme Ostia Antica, was auch mindestens einen halben Tag, aber eigentlich mehr Zeit verbraucht.

Momentan füllst du jeden deiner Beiträge mit weiteren Sehenswürdigkeiten darunter auch viele Kirchen. Ob das so spannend für deinen Sohn wird, kannst nur du selber beurteilen.
Meiner Meinung nach aber zu viel für ein Kind und eigentlich ist das ganze Programm bzw. deine Ideen jetzt schon kaum zu schaffen.

Ich gehe immer so vor: Das was mir wichtig ist versuche ich auf morgens zu legen, da ist man noch frisch und aufnahmefähig.
Danach kommen die Dinge von der Liste dran, die man auch noch machen könnte, aber es ist kein Muss. Und ganz oft schreibt Rom selber das Programm, weil es immer wieder Überraschungen bereit hält, auch für Kinder.
Und ich bin zuversichtlich, dass es bei euch genau so sein wird.
 
Du meinst es natürlich nur gut und willst das Beste für Deinen Sohn, das ist ja klar. Aber Kinder sehen die Dinge anders als Erwachsene. Natürlich ist uns klar, dass die Bocca della Verita prinzipiell Unsinn ist und sich nur Chinesen dafür interessieren sollten. Aber Kinder finden das Ding faszinierend und wollen auf jeden Fall die Hand in den Mund stecken und wenn man ihnen zehnmal erzählt, dass das ein Medusenhaupt von einer Brunnenöffnung ist, von denen es in Rom vermutlich Dutzende gab. Heute wissen meine Kinder natürlich - glücklicherweise - dass der Moses in Pietro in Vincoli eines der bedeutendsten Werke eines der bedeutendsten Bildhauer der Geschichte ist. Aber erinnern tun sie sich bis heute an ihn wegen der lustigen Hörnchen, die er aufgrund eines Übersetzungsfehlers trägt. Man wundert sich manchmal, an was sich die Kinder noch nach 20 Jahren erinnern und was sie toll fanden, teilweise ohne das damals zu sagen. Und es ist oft nicht das, was unsereinem wichtig und bedeutend erscheint, glaub mir das. Insbesondere meine Tochter verblüfft mich manchmal mit solchen Sachen. Und die ist jetzt 29.
 
2) Santa Maria in Trastevere
Die würde ich an deiner Stelle erst mal weglassen, da du ja ansonsten keine Ziele in Trastevere ansteuerst.
Vielleicht noch eine Kirche mit einem tollen Kreuzgang, wo man ein bisserl langrennen kann ?
San Giovanni in Laterano ?
Das stelle ich mir für einen 8-Jährigen auch interessanter vor als z. B. Santi Quattro Coronati, auf die man beim Weg Richtung San Giovanni oder zurück Richtung San Clemente ja auch von außen einen Blick werfen könnte. Denn die Kirche selbst ist ja nicht so herausragend, was das Innere angeht, und der Kreuzgang nur sehr selten zugänglich.
Ich war zwar nur einmal mit Kindern zusammen in Rom, aber die konnte man mit barocken Kirchen gar nicht beeindrucken.
 
Den "Kirchenkram" liebe ich natürlich ganz besonders ... goldene Mosaiken und Cosmatenböden und barocke Pracht ...
Das verstehe ich gut ;) , würde ich aber - wie schon von anderen Foristi auch erwähnt - für deinen Sohn weglassen, sonst heißt es schon bald "nicht schon wieder eine Kirche" und mit einigen von deiner Liste bist du ja schon gut aufgestellt bzgl. "Kirchenkram".
mit Kuppelbesteigung (möglichst früh am Morgen noch vor dem Besuch der Peterskirche) und dabei Blick in die Basilika vom inneren Kuppelumgang und wenn möglich die "Flüsterstellen" suchen
(2) Santa Maria in Trastevere
(5) San Ignazio
weglassen, ich glaube nicht, dass einem Achtjährigen die Scheinkuppel in Sant'Ignazio groß interessiert
(6) Santa Maria sopra Minerva nimmt man ja beim Pantheon mit
hier würde ich mich mit dem kleinen Elefanten von Bernini vor der Kirche begnügen.
Wenn es unbedingt noch eine Kirche sein soll ;) - der Weg führt euch sicher an Santa Maria in Aracoeli am Kapitol vorbei, dort gibt es das Santo Bambino zu sehen (das die römischen Kinder - und nicht nur die - lieben).
 
Ja, aber da ists auf jeden Fall ruhiger als sonst in der Stadt und ein bisschen Kontemplation wär auch nicht schlecht. Und den römischen Wächter möchte ich sehen, der einem kleinen Kind ernsthaft Probleme macht. Unser Sohn hat direkt vor den Schweizergardisten auf dem Petersplatz Tauben gejagt. Da war er drei. Erwischt hat er sie natürlich nicht. Annas Sohn sollte natürlich nicht versuchen, eine der Säulen des Kreuzgangs umzurennen.;) Aber erfahrungsgemäß ist jeder Kreuzgang für ein Kind interessanter als jedes Barockgemälde. Sogar wenn es von Caravaggio sein sollte. Aber egal, darum gehts ja nicht. Anna M. sollte den kleinen Kerl einfach nicht überfrachten mit Kircheninnenräumen.
 
Danke, Ihr Lieben! Ich sehe schon ... der Junge kann von Glück sagen, dass ich keine Leidenschaft für's Eiskunstlaufen habe ;-)

Ich schicke morgen mal meine aktuellen Programm-Überlegungen. Aber es ist ja wirklich noch sehr viel Zeit.

Wegen Hotel: Ich schwanke jetzt zwischen Mecenate Palace (bei Santa Maria Maggiore), Residenza in Farnese und Smeraldo, beide Campo de' Fiori. Preislich liegt das alles gleich, Smeraldo etwas teurer. Ich finde letzteres sieht bei booking irgendwie nicht so attraktiv aus, aber hier sind ja viele sehr zufrieden damit.
 
Soweit nun meine Überlegungen:

Samstag: Kapitol

Sonntag: Kolosseum – Palatin - Forum

Montag:
  • Petersdom
  • Spaziergang über Gianicolo (12 Uhr?), durch Trastevere, über die Tiberinsel, vorbei am Marcellus-Theater, zur Bocca della verità; ggf. mit Bus verkürzen
  • oder: Caracalla-Thermen (für die konnte ich mich persönlich aber nie begeistern und finde den Spaziergang viel abwechslungsreicher und kurzweiliger - sieht ein Kind da wirklich mehr als nur ganz viele ganz riesige Ziegelmauern?)
Dienstag: Pantheon – Piazza Navona – Engelsburg

Mittwoch:
  • Fontana di Trevi / Piazza di Spagna (Taxifahrt), dann Frühstück
  • San Clemente
  • Via Appia
Donnerstag: Ostia

Freitag: Villa d‘Este oder Orvieto


Romaculta-Führungen würden sich jetzt anbieten für Sonntag (Antike), Montag (Petersdom), Mittwoch (Via Appia) oder Donnerstag (Ostia). Hättet Ihr da einen Tipp, welche Ihr nehmen würdet?

Ganz vielen Dank für Eure Geduld und Mühe, bald habe ich auch wieder weniger Zeit (mache ja hauptberuflich eigentlich was anderes :cool: ), dann läßt mein Eifer nach...
 
Der Plan hört sich jetzt vernünftig an, zumindest machbar. Lasst Euch genügend Spielraum, wenn dem Kleinen irgendwas besonders gefällt, lasst Ihr halt was anderes aus. Und denkt an Pausen für Essen und Eis. Im April ist es zumindest normalerweise noch nicht allzu heiß, da sind auch gewisse Fußstrecken machbar. Du kennst ja wohl die Nasoni ?
 
Wegen Hotel: Ich schwanke jetzt zwischen Mecenate Palace (bei Santa Maria Maggiore), Residenza in Farnese und Smeraldo, beide Campo de' Fiori. Preislich liegt das alles gleich, Smeraldo etwas teurer. Ich finde letzteres sieht bei booking irgendwie nicht so attraktiv aus, aber hier sind ja viele sehr zufrieden damit.

Da würde ich die Residenza Farnese oder das Smeralodo wählen. Beide liegen mitten im Centro, von dort kann man zu Fuß alles schnell erreichen und ist ebenso schnell auch mal zurück. Selbst Trastevere liegt gleich gegenüber und mit dem Largo Argentina ist ein Busknotenpunkt vorhabnden, der euch auch schnell zum Bahnhof oder Richtung Piramide bringt, von dort geht es Richtung Ostia Antica.
Vom Mecenate müsst ihr entweder runter laufen, oder den Bus nehmen. Aber warum kostbare Romzeit im ÖPNV zubringen?

Wir hatten im Oktober 2023 in der Gegend eine Fewo, einfach perfekt und das abendliche Flair war auch toll. Klar, er Kleine muss irgendwann ins Bett, aber wenn man dann immer noch den Berg hinauf zu Santa Maria Maggiore muss, ist das abends auch selbst mit dem Bus lästig.
 
Da würde ich die Residenza Farnese oder das Smeralodo wählen. Beide liegen mitten im Centro, von dort kann man zu Fuß alles schnell erreichen und ist ebenso schnell auch mal zurück.
Ich kann nur vom Smeraldo sprechen - in der Tat ist die Lage einsame Spitze, das Frühstück sehr umfangreich und das Personal ausgesprochen freundlich.
Ich fand nur unser Zimmer sehr, sehr klein und ohne Sitzgelegenheit außer dem Bett, wobei mein BEVA sich dann einen Hexenschuss zugelegt hat. ;)
 
Nehmt das Smeraldo, ist jeden cent wert!
Nur 200m weg vom Campo dei Fiori, da könnt ihr euch jeden Tag auf dem Markt mit frischem Obst eindecken.
 
Ich fand nur unser Zimmer sehr, sehr klein und ohne Sitzgelegenheit außer dem Bett, wobei mein BEVA sich dann einen Hexenschuss zugelegt hat.
Na ... also ob man damit wirklich dem Bewegungsdrang eines Achtjährigen entgegenkäme?
Auch wenn er sich wohl eher nicht einen Hexenschuss einfangen würde ...
 
Zurück
Oben